Was versteht man unter Dokumentenlenkung?
E-Mail-Vorlagen, Arbeitsanweisungen für die Produktion, Compliance-Anforderungen, Beschreibungen von Prozessen, Verfahrensanweisungen, Pflege-Standards, Richtlinien, Vorgaben des Qualitätsmanagements: Berge von Dokumenten von unterschiedlicher Bedeutung in unterschiedlichen Versionen bereichern den Arbeitsalltag.
Damit sind sowohl „echte“ Dokumente aus Papier gemeint als auch digitale. Und da Wissen im heutigen Unternehmen nicht immer als Dokument vorliegt, sondern z. B. als Video oder Webseite, ist der Begriff dokumentierte Information entstanden. Folglich wird Dokumentenlenkung auch als „Lenkung dokumentierter Information“ bezeichnet, so die Definition der DIN EN ISO 9001:2015.
Die ISO 13485 hingegen, welche das Qualitätsmanagement für Medizinprodukthersteller regelt, unterscheidet zwischen Dokumenten und Aufzeichnungen. (Schöner Wissensschnipsel, den Sie beim Normen-Smalltalk mal so fallenlassen können.) Beide enthalten Informationen, jedoch sind Dokumente veränderbar und können in verschiedenen Versionen vorliegen. Aufzeichnungen hingegen, wie Protokolle oder Berichte, erlauben keine nachträglichen Änderungen.
Ziel der Dokumentenlenkung ist also im Grunde eine Informationsverteilung an die richtigen Empfänger:innen – aber nicht nur!
Was gehört alles zur Lenkung von QM-Dokumenten?
Als Teil eines Managementsystems (wie Umwelt-, Informationssicherheits- oder eben Qualitätsmanagement, abgebildet durch die jeweiligen ISO-Normen) umfasst die Dokumentenlenkung alle Phasen, die ein Dokument – etwa innerhalb der QM-Dokumentation – in seinem Lebenszyklus durchlaufen kann.
- Dokument erstellen oder aktualisieren
- Neue Version prüfen und freigeben
- Veröffentlichen, verteilen und ggf. schulen
- Zur Kenntnis nehmen, Lesebestätigung geben
- Inhalte des Dokuments anwenden
- Dokument zurückziehen oder ungültig stellen
- Alte Version archivieren
- Veraltete Dokumente löschen oder vernichten