1. Beschluss der Leitungsebene
Als Basis und Rückhalt zugleich ist sicherzustellen, dass das Management dieses Projekt nicht nur abgenickt hat, sondern wirklich umfassend versteht, worum es geht. Allen muss klar sein, warum ein QM die richtige Entscheidung ist und was es für die Organisation bedeutet. Qualitätsmanagement betrifft die gesamte Belegschaft, aber im Zweifel: die Geschäftsführung. Das Ganze ist und bleibt ein Führungsthema, es lässt sich nicht wegdelegieren. Nach dem Beschluss gilt für die Leitungsebene: Verantwortung übernehmen und Ressourcen bereitstellen.
2. Verantwortliche benennen
Klar, die Projektleitung stammt oft aus der obersten Führungsebene. Auch der oder die Qualitätsmanagement-Beauftragte sollte dieser angehören – mit den entsprechenden Kompetenzen. Gegebenenfalls können externe Berater:innen hinzugezogen werden.
Wer übernimmt aber die Verantwortung für die Umsetzung? Wir empfehlen, diese auf mehrere Schultern zu verteilen – aus drei Gründen:
- Die Gesamt-Organisation ist gefragt. Mehrere oder gar alle Bereiche sind betroffen oder müssen inhaltlich einen Beitrag leisten.
- Schätzen Sie die personellen Kapazitäten realistisch ein: Keine Einzelperson kann alles wissen und alles stemmen.
- QM ist Gemeinschaftsarbeit. Die besten Ergebnisse entstehen im gemeinsamen Prozess mit Sparring und unterschiedlichen Meinungen.
3. Projekt definieren
Nun geht es an die Planung der einzelnen Schritte, Abläufe, Termine und Kosten. Dazu geben wir Ihnen drei Tipps.
- Stellen Sie sich die Frage: „Warum dieses Projekt, warum Qualitätsmanagement?“ Bringen Sie die Antwort der Geschäftsführung in die Projektgruppe hinein, formulieren Sie eine eigene Antwort und jeweils eine für alle internen Stakeholder. Leiten Sie daraus ab: Was brauchen wir, um Nutzen zu stiften? Was wollen wir erreichen, und wie wollen wir es gestalten? Bauen Sie daraus Ihr Zielbild: Wie soll das Ganze am Ende aussehen? Was soll es leisten, wie sollen es die Mitarbeiter:innen wahrnehmen?
- Wenn Sie noch keine Erfahrung mit derlei Projekten besitzen: Definieren Sie Ihr „Minimum Viable Product“ (MVP) – das kleinste verkaufbare Produkt, die kleinstmögliche Lösung. Denken Sie also agil, um möglichst schnell voranzukommen. Wie sähe ein erster guter Schritt aus? Welche Iterationen, welche Teilprojekte wären denkbar, um mit dem QM zu starten? „Lasst uns zunächst nur Produkt A, nur das Rechnungswesen, nur den Produktverbesserungsprozess betrachten!“ So sammeln Sie Erfahrungen in einem abgegrenzten Bereich, um daraus Wissen für das große Ganze zu ziehen.
Spannendes Thema? Lesen Sie für tiefergehende Infos auch Agiles Qualitätsmanagement – einfach erklärt. - Erwägen Sie, sich externen Rat einzuholen. Der muss nicht viel kosten. Fragen Sie z. B. nach Projektpaten aus anderen Unternehmen oder arrangieren Sie Hospitationen.
4. Intern alle abholen
Informieren Sie Ihre Mitarbeiter:innen möglichst frühzeitig über das geplante QM-Projekt, denn sie brauchen sie alle. Schließlich kennen diese die Arbeitsabläufe am besten – und wissen, wo Verbesserungspotenzial steckt.
Ja, hier geht es um die Herausforderung „Internes Marketing“. Alle müssen ins Boot geholt und zum Mitmachen inspiriert werden. Nutzen Sie dafür Elemente des Storytellings, also bauen Sie Unterhaltsames, Menschliches, Überraschendes ein. Erzeugen Sie Spannung und machen Sie auch spielerisch Lust auf das Projekt. Kündigen Sie an, dass Sie ein Mitmach-QM mit einer Qualitätsmanagement-Software planen – aber dieses gelingt nur in dem Maße, in dem alle sich einbringen. „Wir kommen auf euch zu! Wir wollen das Unternehmen abbilden, wie es ist – und wer wüsste das besser als ihr?“