Die neue Norm: ISO 45001
14.03.2018 – Mehr als 7600 Menschen weltweit sterben jeden Tag durch einen Arbeitsunfall oder eine berufsbedingte Erkrankung laut der Internationalen Organisation für Normung (ISO). Diese Betriebsunfälle und Berufskrankheiten haben nicht nur Auswirkungen auf die Angestellten, sondern auch auf die Arbeitgeber und die gesamte Wirtschaft durch Personalabwesenheit, vorzeitige Pensionierung und höhere Versicherungsprämien. Zur Bekämpfung dieses Problems hat die ISO am 12. März 2018 zum ersten Mal eine weltweit einheitliche Norm für Arbeits- und Gesundheitsschutz veröffentlicht.
Die neue internationale Norm ISO 45001 ersetzt nun die OHSAS 18001 und berücksichtigt die gestiegenen Ansprüche für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. Unternehmen mit einer OHSAS 18001 Zertifizierung haben bis März 2021 Zeit für die Umstellung auf die neue Norm. Diese neue ISO-Norm legt Anforderungen für das Arbeits- und Gesundheitsschutz-Managementsystem vor und hilft Unternehmen Arbeitsunfälle und berufsbedingte Erkrankung am Arbeitsplatz zu reduzieren.
Die ISO 45001 schließt auch Erkenntnisse anderer internationaler Standards mit ein, wie zum Beispiel die Richtlinien und nationale Normen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO.
Inhalte und Änderungen der ISO 45001
Der überarbeiteten Norm liegt die sogenannte HLS „High Level Structure“ zugrunde – eine interne Verfahrensbeschreibung der ISO für die Entwicklung bzw. Überarbeitung neuer Normen für Managementsysteme.
Wie im alten Standard OHSAS 18001, basiert die ISO 45001 auf dem „Plan-Do-Check-Act-Modell“ (PDCA). Inhaltlich wird nun die Verantwortung des oberen Managements mehr in den Fokus gestellt. Ebenfalls verfügt diese Norm über ein zusätzliches Unterkapitel, dass nicht fest angestellte Personen, wie zum Beispiel Dienstleister, berücksichtigt. Mit der neuen Norm wird auch der Begriff „Chancen“ eingeführt. Es handelt sich dabei um die Minimierung oder Eliminierung von Arbeitsschutzrisiken und gesundheitliche Risiken und Belastungen.
Vorteile einer ISO 45001 Zertifizierung
Die ISO 45001 Norm ermöglicht Unternehmen die angestrebten Ergebnisse von Arbeits- und Gesundheitsschutz-Managementsystem zu erreichen. TÜV Süd erklärt, dass eine solche Zertifizierung folgenden Vorteile hat:
Internationale Anerkennung des Arbeitsschutzmanagementsystems
Identifikation und Entfernung von Gefährdungen
Wettbewerbsvorteile
Aufdeckung von Rationalisierungspotential
Kontinuierliche Verbesserung des Arbeitsschutz-Managementsystems
Optimierung der Rechtssicherheit
Kalkulierbarkeit von Haftungsrisiken
Motivation und Qualifikation der Mitarbeiter
Die ISO 45001 ist für Unternehmen jeder Art und Größe geeignet.
Umstieg auf die ISO 45001
Der Umstieg auf die ISO 45001 ist für Unternehmen, die schon ein Arbeits- und Gesundheitsschutz-Managementsystem haben, nicht schwierig. Egal, ob Sie bereits ein System implementiert haben oder sich neu diesem Thema widmen – Digitalisierung von Dokumentation, Informationsverbreitung und Archivierung kann bei einer effizienten und leichten Umsetzung helfen.
Fragen & Antworten
Auf den Seiten der ISO, des TÜV Rheinland und TÜV Süd finden Sie mehr Informationen zu den genauen Änderungen der Inhalte.
Quellen: ISO, TÜV Rheinland, TÜV Süd, Bild Pexels - pixabay.com