Wir verabschieden uns vom Internet Explorer

Ab dem 1. Februar 2021 wird orgavision den Internet Explorer nicht mehr unterstützen. Damit Sie nachvollziehen können, warum wir zu dieser Entscheidung gekommen sind, geben wir Ihnen einen kurzen Blick hinter die Kulissen der Entwicklung von orgavision.

 

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Warum wir den Internet Explorer zukünftig nicht mehr unterstützen werden.

Ab dem 1. Februar 2021 werden wir den Internet Explorer nicht mehr unterstützen. Ich versichere Ihnen, dass wir uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht haben. Denn auch wenn der Anteil des Internet Explorers (IE) in der weltweiten Nutzung bei unter 4 % liegt, so verwenden ihn immer noch knapp ein Fünftel aller orgavision Nutzer.

Ich möchte Ihnen in diesem Artikel kurz erläutern, warum wir diesen Schritt gehen und welche Auswirkungen dies auf Ihre Arbeit mit orgavision hat.

 

Die Herausforderungen bei der Entwicklung von Web-Anwendungen

Auf orgavision greifen Sie über Ihren Browser zu ­– mit anderen Worten: orgavision ist eine sogenannte Web-Anwendung. Die Entwicklung von Web-Anwendungen wie orgavision bringt die Herausforderung mit sich, dass die Software in unterschiedlichen Browsern funktionieren muss. Zwar gibt es einen Web-Standard, aber wie bei Standards üblich, unterscheiden sich die verschiedenen Implementierungen. Zudem ist dieser vom World-Wide-Web-Consortium (W3C) definierte Standard noch relativ jung und entwickelt sich daher besonders schnell weiter.

Die Abweichungen in der Implementierung führen meist nicht dazu, dass etwas gar nicht mehr funktioniert, sondern häufig werden Elemente in der Benutzeroberfläche nicht korrekt dargestellt. Das bedeutet, dass jede neue Funktion ausgiebig in allen unterstützten Browsern getestet werden muss. Bei einer eventuell notwendigen Korrektur für nur EINEN der vielen Browser muss sichergestellt werden, dass dadurch nicht Probleme in einem der anderen Browser auftreten.

Aktuell unterstützen wir mit Chrome, Firefox, Internet Explorer, Microsoft Edge und Safari fünf unterschiedliche Browser. Insbesondere der Internet Explorer hinkt den etablierten Web-Standards immer weiter hinterher.

 

Bei jeder neuen Funktion erfordert der Internet Explorer immer wieder aufwendige Sonderlösungen.

Aber warum ist der Internet Explorer eigentlich so ins Hintertreffen geraten? Das liegt vor allem an seinem Alter. Der Internet Explorer basiert auf alten Standards, die vor 7 Jahren aktuell waren — eine Ewigkeit in der Geschichte des Internets!

Mit der Version 11 veröffentlichte Microsoft im Oktober 2013 die letzte Version des Internet Explorers. Zwei Jahre später verkündete Microsoft, dass es keine Nachfolgeversion mehr geben wird. Stattdessen tritt Microsoft Edge die offizielle Nachfolge an.
Damit fehlen dem Internet Explorer viele Funktionalitäten, die erforderlich sind um moderne, responsive Web-Applikationen zu entwickeln.

Microsoft selbst rät aus diesen Gründen inzwischen explizit davon ab, neue Entwicklungen für den Internet Explorer zu betreiben. In einem Blogpost vom Juni 2019 schreibt Chris Jackson von Microsoft:

Der Internet Explorer ist eine Kompatibilitätslösung. Wir unterstützen keine aktuellen Web-Standards für ihn.

– Chris Jackson, Sicherheitsexperte bei Microsoft

 

Wir fokussieren uns auf aktuelle Standards.

Die Aufwände, die wir leisten müssen, um unsere neuen Funktionen auch im Internet Explorer zugänglich zu machen, haben in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Gerade aktuell, wo wir daran arbeiten orgavision „responsive“ – also auf dem Smartphone – nutzbar zu machen, fallen uns die Unzulänglichkeiten des Internet Explorers ganz besonders auf.

Die zusätzlichen Aufwände zur Darstellung im Internet Explorer, lassen sich in kein Verhältnis zu dem Ergebnis setzen, das sich mit dem veralteten Standard erzielen lässt. Fortgeschrittene Funktionen, wie der im letzten Jahr neu veröffentlichte Prozessdiagrammeditor, laufen in den modernen Browsern wie Chrome, Firefox oder Edge deutlich „flüssiger“. Und egal wie viel Aufwand wir investieren: Die erzielte Lösung genügt am Ende nicht unseren Ansprüchen an eine zugängliche und angenehm anzuwendende Benutzeroberfläche.

Deshalb haben wir uns dazu entschieden, die Zeit, die bislang in Sonderlösungen für den Internet Explorer gelaufen ist, dafür zu nutzen, orgavision weiter zu verbessern und Ihnen wertvolle Funktionalität für Ihren Arbeitsalltag zur Verfügung zu stellen.

 

Wichtig für Sie zu wissen

Unsere Entscheidung bedeutet nicht, dass orgavision von einem auf den anderen Tag im Internet Explorer nicht mehr funktionieren wird. Es bedeutet lediglich, dass wir ab diesem Zeitpunkt neue und bestehende Funktionalität nicht mehr im IE testen werden.

Damit geht einher, dass wir ab diesem Tag Probleme, die ausschließlich im Internet Explorer – nicht aber in einem der anderen unterstützen Browser – auftreten, nicht mehr beheben werden.

Diese Browser empfehlen wir Ihnen

In unserer Online-Hilfe finden Sie die Liste der aktuell von orgavision unterstützen Browsern, welche wir Ihnen (auch außerhalb der Nutzung von orgavision) empfehlen:

Nutzen Sie aktuell den Internet Explorer?

Microsoft Edge könnte aus folgenden Gründen eine besonders geeignete Alternative sein:

  • Mit der Blink- und V8-Engine nutzt Edge seit 2020 den gleichen technischen Unterbau wie Google Chrome und viele andere Browser, ohne aber Daten an Google zu übertragen.
  • Dabei ermöglicht es der Internet-Explorer-Kompatibilitätsmodus, veraltete und für den Internet Explorer optimierte Web-Anwendungen weiterzunutzen, die in anderen Browsern nicht korrekt dargestellt werden.
  • Microsoft Edge ist Bestandteil von Windows 10 und wird über die Update-Funktion des Betriebssystems aktuell gehalten. Installation und Aktualisierung erfordern somit keinen zusätzlichen Aufwand bei der IT.
  • Microsoft Edge wird auf allen von uns unterstützen Windows- und Windows-Server-Versionen (und noch älteren Systemen) offiziell von Microsoft unterstützt.
  • Zusätzlich ist Microsoft Edge sogar für macOS, iOS und Android verfügbar.
  • Wie Chrome und Firefox auch, lässt Microsoft Edge sich durch die IT-Abteilung über zentral definierte Regeln konfigurieren.
Sven Wiegand
Sven Wiegand CTO
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